Pädagogische Arbeit

Leitgedanken unserer Arbeit

Die Leitideen geben Orientierung für unser Handeln im Schulalltag. Als Symbol finden sie sich in unserem Schullogo wieder.
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Wir bewegen Kinder zum zwischenmenschlichen Miteinander. Dazu führen wir Maßnahmen zur Gewaltprävention durch, legen Wert auf gegenseitige Rücksichtnahme sowie auf das Miteinander beim Lernen und stärken den Teamgeist.
Schule und Lernen beinhalten immer Dynamik. Um Lernprozesse optimal gestalten zu können, bilden wir uns stetig fort. Wir sind offen für Innovationen und in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten entwickeln wir unsere Schule weiter. Wir schaffen anregende Lernsituationen, damit Schüler sich immer wieder neu den Herausforderungen des Lernens stellen, ihren Horizont erweitern und mit zunehmendem Radius auf ihre Umwelt blicken.
Unser Ziel ist, dass sich die uns anvertrauten Kinder bei uns in ihrer gesamten Persönlichkeit weiter entwickeln. Wir initiieren die Herausbildung individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten und geben Raum zum Nachgehen besonderer Interessen und Begabungen. Dabei nutzen wir regelmäßig außerschulische Lernorte, die die Schulumgebung, die Natur und die Lebenswirklichkeit der Kinder besonders berücksichtigen.

Leistungskonzept

Eine wesentliche Aufgabe der Grundschule ist die Heranführung an schulische Leistungsanforderungen und den produktiven Umgang mit der eigenen Leistungsfähigkeit. Grundlage hierfür ist ein pädagogischer Leistungsbegriff, der Leistung nicht nur fordert, sondern auch ermöglicht, wahrnimmt und fördert. Daher gehen die Kolleginnen und Kollegen im Unterricht von den individuellen Voraussetzungen der Kinder aus und leiten sie dazu an, ihre Leistungsfähigkeit zu erproben und weiter zu entwickeln. Auf der Grundlage der beobachteten Lernentwicklung reflektieren die Lehrpersonen ihren Unterricht und ziehen daraus Schlüsse für die weitere Planung des Unterrichts und für die individuelle Förderung.

Die Kinder werden zudem an eine realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit herangeführt, z.B. im Rahmen von Feedback-Gesprächen im Klassenverband, Selbsteinschätzungsbögen oder Lerngesprächen mit der Lehrkraft.

Durch Ermutigung und Unterstützung soll ein positives Lern- und Leistungsklima geschaffen werden und damit das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Dies versuchen wir auch in der Elternberatung zu vermitteln, denn Eltern sehen oft nur die Defizite und nicht die positive Lernentwicklung, bzw. die Stärken des Kindes.

Die Leistungsbewertung orientiert sich an den Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW. In den Richtlinien und Lehrplänen wird deutlich darauf hingewiesen, dass Leistung sich nicht nur an den Ergebnissen zu einem bestimmten Lernprozess orientiert, sondern auch der Lernprozess an sich berücksichtigt wird. Anstrengung und Lernfortschritte sind ebenso zu berücksichtigende Kriterien für die Leistungsbewertung. Dabei stellen die verbindlichen Anforderungen und Kompetenzerwartungen der Grundschule die Grundlage für Leistungsbewertung dar.

In die Leistungsbewertung fließen alle von den Kindern in Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten Leistungen ein. Dazu gehören schriftliche Arbeiten und sonstige Leistungen, wie mündliche und praktische Beiträge sowie gelegentliche kurze schriftliche Übungen. Ebenso berücksichtigt werden den Unterricht vorbereitende und ergänzende Leistungen. Die Leistungsbewertung in den Fächern wird durch Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten in den Klassen 1,2 und 3 mit dem Zeugnis am Ende des 2. Halbjahres ergänzt.

Neben den punktuellen Leistungsüberprüfungen (z.B. Lernzielkontrollen) gibt es Lerndokumentationen, die die individuelle Entwicklung der Kinder dokumentieren. Dabei bedienen sich die Lehrkräfte unserer Schule unterschiedlicher Instrumente (z.B. Selbsteinschätzungsbögen, Beobachtungsbögen, Portfolio, differenzierte Wochenpläne). Diese Lerndokumentation befindet sich in der Schülerbegleitmappe, die zu jedem Kind angelegt wird.

Der Unterricht in der Grundschule zielt darauf ab, übergreifende Kompetenzen zu entwickeln und den Aufbau einer Wissensbasis zu unterstützen. Dies geschieht zum einen durch die Auseinandersetzung mit fachlichen und fächerübergreifenden Inhalten, und zum anderen wird durch den Erwerb von übergreifenden Kompetenzen die Umsetzung und Anwendung erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten unterstützt (vgl. Richtlinien und Lehrpläne NRW, S.13).

Die übergreifenden Kompetenzen beinhalten:

– Wahrnehmen und Kommunizieren

– Analysieren und Reflektieren

– Strukturieren und Darstellen

– Transferieren und Anwenden

Die Kompetenzen des Lehrplans erwerben die Kinder in der Auseinandersetzung mit herausfordernden Aufgaben unterschiedlicher Anforderungsbereichen. Gemäß den Richtlinien und Lehrplänen wird zwischen drei Anforderungsbereichen unterschieden:

Anforderungsbereich I:
– Grundwissen/Reproduzieren/Gelernte Verfahren direkt anwenden

Anforderungsbereich II:
– Zusammenhänge herstellen und nutzen/ Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten miteinander verknüpfen

Anforderungsbereich III:
– Interpretieren/Strategien entwickeln/eigene Lösungen finden

Die Anforderungen, die an die Kinder gestellt werden, und die Kriterien für die Leistungsbeurteilung werden den Eltern in den Klassenpflegschaftssitzungen transparent gemacht. Kriterien für die Leistungsbeurteilung werden auch im Unterricht gemeinsam mit den Kindern erarbeitet, sind den Kindern vertraut und bekannt (z.B. Kriterien zum Schreiben von Texten). Nur so werden Rückmeldungen durch die Lehrpersonen nachvollziehbar und die Kinder können in die Beobachtung ihrer Lernentwicklung einbezogen werden. Sie lernen ihre Arbeitsergebnisse selbst einzuschätzen, Lernprozesse und unterschiedliche Lernwege und –strategien gemeinsam zu reflektieren und zunehmend selbst Verantwortung für ihr weiteres Lernen zu übernehmen (vgl. Richtlinien und Lehrplan).
In den regelmäßig stattfindenden Elterngesprächen (mindestens 2mal im Jahr) erhalten die Eltern eine Rückmeldung über den Leistungsstand und die Lernentwicklung ihres Kindes. Die Rückmeldung dient nicht der Sanktionierung, sondern macht deutlich, an welcher Stelle noch Förderbedarf besteht bzw. in welchen Bereichen Stärken liegen.

Als ein Instrument der Rückmeldung dient der Förderplan, der für einige Kinder gemeinsam mit den Lehrern in der Klassenkonferenz (eventuell auch mit der Sonderpädagogin) und unter Einbeziehung der Eltern und des Kindes geschrieben wird (s. Anlage).

Ziel einer umfassenden Leistungsbeobachtung, – beurteilung und – rückmeldung ist es, die Grundlage dafür zu schaffen, dass eine auf die Kinder abgestimmte Unterrichtsplanung möglich ist und damit eine zielgerichtete, individuelle Förderung angeboten werden kann.

Der Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen“ im Unterricht umfasst alle im Unterricht erbrachten mündlichen, schriftlichen und praktischen Leistungen. Als Leistung werden nicht nur Ergebnisse, sondern auch Anstrengung und Lernfortschritte bewertet. Auch in Gruppen erbrachte Leistungen und soziale Kompetenzen werden berücksichtigt.

Kriterien für sonstige Leistungen können sein:

– Heft- und Mappenführung
– Mündliche Mitarbeit
– Wochenplanarbeit
– Portfolio
– Lerntagebücher
– Mitgestaltung von Feiern
– Mitarbeit von Arbeitsgemeinschaften
– Produktionsorientierte Arbeiten (z.B. Experimente, Modelle)
– Einsatz für die Klassengemeinschaft
– Einbringen in Partner- und Gruppenarbeiten
– Mitarbeit in der Freiarbeit
– Präsentationen

Die Prozentuale Klassenarbeitsbewertung

In den Klassen 3 und 4 orientieren wir uns bei den schriftlichen Arbeiten im Wesentlichen an folgendem prozentualen Schlüssel:

Da in der Grundschule ein pädagogischer Leistungsbegriff maßgeblich ist (Richtlinien und Lehrpläne), behalten wir uns vor, wenn es pädagogisch sinnvoll ist, von dieser Normtabelle abzuweichen. Auch kann kein Anspruch auf exakte Einhaltung dieser Skalierung erfolgen, da diese nicht rechtsverbindlich ist, sondern lediglich einen Orientierungsrahmen darstellt.

Schriftliche Leistungsbewertung

Schriftliche Arbeiten werden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch geschrieben. In Englisch werden diese nicht benotet. Das Gleiche gilt für kurze schriftliche Übungen oder Lernstanddiagnosen in den anderen Fächern.

Schriftliche Leistungsbewertung im Fach Deutsch:

Grundsätzlich werden in den Klassenarbeiten der Klassen 3 und 4 komplexe Leistungen des Faches überprüft. Dies können sein: freie oder gebundene Texte, durch Literatur angeregte Texte, Textentwürfe und Überarbeitungen. In den schriftlichen Arbeiten können auch geübte Teilfähigkeiten gefordert werden wie Nachdenkaufgaben oder Korrekturaufgaben zum Rechtschreiben, Aufgaben zum Überarbeiten eines Textes, Beantwortung von Fragen zu einem Text. Möglich ist auch die Kombination verschiedener Aufgaben.
Die GGS Hermesdorf hat in ihren Deutsch-Arbeitsplänen (siehe Anlage) methodische und leistungsbezogene Aspekte festgelegt und diese werden weiterhin in der Fachkonferenz Deutsch evaluiert und bei Bedarf weiterentwickelt.
Die allgemeine Deutschnote setzt sich zusammen aus den Teilbereichen Lesen, Rechtschreiben und Sprachgebrauch. Dabei hat sich die Fachkonferenz für folgende Gewichtung entschieden:
Lesen 25%
Rechtschreiben 25 %
Sprachgebrauch 50%.

Schriftliche Leistungsbewertung im Fach Mathematik:
Im Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten“ werden in den Klassenarbeiten der Klassen 3 und 4 komplexe fachbezogene Kompetenzen überprüft. Dazu hat die GGS Hermesdorf Vereinbarungen zur Konzeption und Beurteilung von kompetenzorientierten Mathematikarbeiten getroffen.

Sozialkonzept

* „Faustlos“

Nach einer umfangreichen Fortbildungsmaßnahme für das gesamte Kollegium arbeiten wir seit Sommer 2014 an unserer Schule in allen Klassen an dem Programm „Faustlos“. Dieses Programm hat zum Ziel, das Sozialverhalten der Schüler zu fördern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Wir sprechen über Gefühle und leiten mit „Faustlos“ die Schüler an, ihre alltäglichen Probleme erfolgreich zu lösen. Dazu lernen sie eigene Gefühle bewusst wahrzunehmen, die Gefühle anderer zu erkennen und mit Ärger und Wut umzugehen.

Auf dieser Grundlage helfen ausgebildete „Streitschlichter“ in den Pausen Streitigkeiten zu klären. Dabei kommt die „Friedensbrücke“ zum Einsatz.

* Streitschlichtungsprogramm

Im täglichen Umgang der Kinder untereinander entstehen immer wieder Konflikte, insbesondere in den Pausen. Manchmal aber auch schon auf dem Weg zur Schule oder in unterrichtlichen Zusammenhängen. Kinder müssen lernen mit solchen Konflikten gewaltfrei und sozial verträglich umzugehen. Nur so können sie sich im Lebensraum Schule auch wohl fühlen.

Ungeklärte Konflikte erschweren die Konzentration auf das Lernen. Je jünger die Kinder sind, umso unmittelbarer wollen sie ihre Konflikte lösen. Hierbei ist es weniger sinnvoll einen „Schiedsspruch“ als Lehrkraft zu geben, als Kindern Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass die Schüler lernen ihre Streitigkeiten mit Unterstützung von „Schülerexperten“, den Streitschlichtern, zu lösen. Die Streitschlichter  nutzen das Instrument der „Friedensbrücke“, das den Klärungs- und Einigungsprozess strukturiert.